Neuheiten in der ArsKRIPPANA

Eine immer wiederkehrende Geschichte, welche immer wieder aufs Neue begeistert.“ Die ArsKrippana: Ist das Heim aller Krippen.

Gesellschaftskritische Darstellungen in der ArsKRIPPANA in Hergersberg-Losheim/Eifel.

Weihnachten ist Krippenzeit. Und in der ArsKRIPPANA in Losheim werden überwiegend schöne und monumentale Werke aus mehr als 50 Ländern gezeigt.

Aber die Ausstellungsleiter geben auch Künstlern einen Raum welche sich kritisch mit dem Weihnachtsfest und unserer Gesellschaft auseinandersetzen und sozialkritische Krippen zeigen. So u.a. Frau Marie Therese Jung aus Mönchengladbach.

Diese Künstlerin betrat hiermit in der 80er Jahren Neuland und erntete nicht nur Lob für ihre kritische Auseinandersetzung.

Bei ihr ist die Krippe ist nicht mehr die besänftigende Vision eines Kindes, das auf Stroh gebettet wird, sondern eine gesellschaftskritische Darstellung, in welcher sie sich mir der Lebensweise unserer heutigen Gesellschaft auseinandersetzt.

Ihre Werke werfen Fragen auf und zwingen den Betrachter zum Nachdenken.

Sie stellt unterschiedliche Elemente dar, die sich auf unser aktuelles Wirtschafts- und Sozialsystem beziehen.

Besonders hervorzuheben ist ein Kunstwerk welches über 25 Jahre alt und heute leider aktueller denn je ist.

„Die Friedenskrippe“

Die Friedenskrippe

Hier nehmen die Geißeln unserer Gesellschaft in den unterschiedlichen Figuren Gestalt an.

Man sieht einen Arbeiter welcher deprimiert ist, denn er ist entlassen worden.

Dann eine zerrissene Familie: Die Kinder irren im Nirgendwo herum, sie sind weder drinnen, noch draußen. Sie fühlen sich alleingelassen, denn ihre Eltern trennen sich. Die Mutter hat nur das Schlendern und Einkaufen im Sinn, und der Vater scheint von seiner Arbeit und der Notwendigkeit, um jeden Preis Geld zu verdienen, gestresst zu sein.

Auch die die dritte Welt fehlt nicht, die Armut: Man sieht eine sitzende Frau, sie ist Mutter, und sie hat ihr Kind verloren, denn ihr fehlte das Geld, um es zu ernähren.

Gleich nebenan ein korpulenter Mann mit einer Zigarre, er muss alles haben, er zerstört die smaragdgrünen Wälder und kennt keine Skrupel. Er trampelt auf den anderen herum, um Erfolg zu haben.

Für ihn zählt nur der Profit. Getrieben von reiner Machtgier.

Und dann in der Mitte der Darstellung, plötzlich zufriedene Kinder unterschiedlicher Ethnien und Kulturen welche freudig spielen.

Und hier ist die Hoffnung gegenwärtig und bietet die Perspektive einer friedlicheren Zukunft.

Man sieht Baumstümpfe, Quellen für neues Leben und sie erinnern uns an unsere Ursprünge: Die Mutter Erde!

Dann die kulturelle Vermischung: Wir sind alle Brüder, die aus ein und derselben Familie hervorgegangen sind. Die Kinder – der verschiedenen Länder– sind alle zusammengekommen und spielen mit einer Schlange.

Man fragt sich warum spielen sie mit einer Schlange.

Dieses Tier symbolisiert doch eigentlich das Böse.

Ja, richtig, nur hier hat das Böse aber keine Macht mehr!

Die Kinder sind frei, völlig sorglos spielen sie mit dem angeblich bösen Tier, so wie es der Prophet Jesaja im Alten Testament gesagt hat:

"Der Säugling wird mit der gemusterten Viper spielen, das kleine Kind mit seiner Hand ins Loch der Otter fassen" (11- 8).

Und dann kommt er der Frieden: Jesus Christus ist geboren und sein Vater, Josef, befreit die Welt. Er entfernt die Stacheldrähte der Erde, die Gier, das Niederträchtige, er befreit sie vom Bösen. Josef steht für alle Väter, die die Welt verändern müssten, um ihre Familie zu beschützen.

Dies ist nur eine der besonderen, kritischen Darstellung welche in der Ausstellung zu sehen sind.

Eine weitere untypische Krippe prangert die übertriebene Aufrüstung an.

„Der Traum der Engel.“

Der Traum der Engel

Auch hier versucht die Künstlerin, Berta Kals aus Aachen  welche leider schon verstorben, eine Botschaft herüber zu bringen und beschränkt sich nicht nur auf die einfache Betrachtung.

Waffen werden im Traum der Engel zu Musikinstrumenten, die eine himmlische Melodie anstimmen. Der schriftliche Text vom Gatten der Künstlerin ergänzt das Ensemble und lädt den Betrachter ein, über Weihnachten, das Symbol des Friedens, nachzudenken.

“Die Raketen SS und Pershing-2 werden, im Traum der Engel, zu einer Bank für die Mutter

und zu einer Wiege für das göttliche Kind.

Die Gewehre, im Traum der Engel, werden zu Flöten und

Kinderspielzeugen.

Die Panzer, im Traum der Engel, werden zu Orgeln, auf denen man

die Fugen von Bach spielen kann.

Die Kanonen, im Traum der Engel, werden zu Violoncelli, auf denen man Musikstücke spielt.